Als Hundebesitzer hast du vielleicht schon mal von Gelenkproblemen bei Hunden wie der Hüftgelenksdysplasie (HD) und der Ellenbogendysplasie (ED) gehört. Diese können neben anderen Ursachen zu Erkrankungen wie Arthrose, also der übermäßigen Abnutzung des Gelenkknorpels führen. Betroffene Hunde leiden dann, ebenso wie wir Menschen, unter Entzündungen und Schmerzen. Oftmals fehlt dadurch auch die Freude am Laufen und Spielen. Mit diesen Tipps kannst du dazu beitragen, Gelenkprobleme bei deinem Hund vorzubeugen. Gelenkprobleme wie HD und ED entstehen vor allem in der Wachstumsphase. Daher solltest du bei deinem Welpen auf das richtige Welpenfutter mit einem abgestimmten Nährstoffbedarf achten. Insbesondere das richtige Verhältnis von Calcium und Phosphor ist hier wichtig, damit es nicht zu Fehlentwicklungen im Knochenbau kommt. Umgekehrt haben auch junge Hunde und "Senioren" einen anderen Nährstoffbedarf, der teilweise durch die unterschiedlichen Aktivitätslevel bedingt ist und sich in der Art und Menge des Futters widerspiegeln sollte.
Lässt sich eine Hüftgelenks- oder Ellenbogendysplasie verhindern?
Die Entstehung von HD und ED wird durch viele Faktoren beeinflusst, zum Beispiel durch eine ererbte Veranlagung, lockere Bänder, Überversorgung mit Futterzusätzen, Überbeanspruchung und Übergewicht. Allein durch die Wahl des Futters lässt sich eine solche Erkrankung daher leider nicht verhindern. Trotzdem solltest du auf eine ausgewogene und nicht zu gehaltvolle Kost achten, die du – auch was die Menge angeht – auf den Bedarf deines Hundes abstimmst. Denn so kannst du ernährungsbedingte Wachstumsstörungen bei deinem Hund vermeiden, die später zu Gelenkproblemen führen können. Arthrosen kommen mit steigendem Hundealter häufiger vor. Sollte dein Hund also schon zu den Senioren gehören, kann es sinnvoll sein, wenn du vorbeugende Maßnahmen ergreifst.
Angemessen aktiv für gesunde Gelenke
Um Gelenkproblemen vorzubeugen ist es wichtig, dass du die tägliche Bewegung deines Hundes seinem Alter und seiner Rasse anpasst. Wenn dein Hund zum Beispiel noch ein Welpe ist, überfordere ihn nicht: Treppensteigen, hohe Sprünge und sehr lange Spaziergänge oder gar Fahrradtouren sind für deinen Welpen noch tabu. Der Grund: seine Gelenke sind während der Entwicklung noch weich und – ähnlich wie bei einem Baby – sind seine Muskeln noch nicht kräftig genug, um die Gelenke ausreichend zu unterstützen. Auch die Rasse spielt eine Rolle: Für Hunde kleiner Rassen sind Sprünge von hohen Absätzen (z. B. beim Aussteigen aus dem Auto) sehr belastend für die Gelenke, weshalb du deinen kleinen Hund in solchen Situationen unterstützen solltest. Grundsätzlich tut angemessene Bewegung deinem Hund aber sehr gut. Denn Spielen, Herumtollen und Spazierengehen sind nicht nur gut für die Durchblutung (und somit die Nährstoffversorgung) der Gelenke, sondern beugen auch Übergewicht vor, das die Gelenke deines Hundes auf Dauer stark überbelasten kann. Eine besonders gelenkschonende Aktivität, die sich in der warmen Jahreszeit anbietet, ist übrigens – sofern dein Hund Spaß daran findet – das Spielen im Wasser.
Spezielles Hundefutter für spezielle Bedürfnisse
Als gelenkerhaltende und entzündungshemmende Stoffe gelten beispielsweise Glucosaminoglycane, Hyaluronsäure oder Omega-3-Fettsäuren (die sich z. B. in Fisch oder Leinöl finden). Ist dein Hund bereits älter oder belastet seine Gelenke beispielsweise besonders stark, kann ein höherer Anteil dieser Stoffe im Futter sinnvoll sein. Ein direktes Zufüttern von Omega-3-Fettsäuren, beispielsweise in Form von Fischöl-Kapseln kann jedoch schnell dazu führen, dass der Kalorienbedarf des Hundes überschritten wird und sollte daher wohlüberlegt sein. Eine Mischung mehrerer Wirkstoffe, die den Erhalt des Gelenkknorpels fördern und Entzündungen verringern sollen, gibt es auch als spezielle Kuren. Diese sind auf die Bedürfnisse von Hunden ausgelegt, bei denen ein erhöhtes Risiko für Gelenkprobleme besteht.
Quellen
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