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Ein kleiner schwarzer Hund kratzt sich am Hals
Icon einer Schlange, welche sich um einen Stab windet. Die Worte von Tierärzten entwickelt steht darunter.

Milben beim Hund

Milben sind winzige Parasiten, die auf oder in der Haut von Hunden und anderen Tieren sowie bei Menschen vorkommen. Manche Milben kommen natürlicherweise bei fast jedem Hund vor ohne, dass es sich um einen krankhaften Befall handelt. Andere Milben rufen beim Hund hingegen Symptome wie Juckreiz, schuppige Haut oder Ohrenentzündungen hervor. Erfahre hier, was du über Milben beim Hund wissen solltest.

Milben beim Hund erkennen - Symptome erkennen 

Wenn ein Hund Milben hat, dann ist dies meist über eine Veränderung der Haut zu erkennen. Milben können einen Ausschlag beim Hund hervorrufen oder es können sich Hautbeläge an verschiedenen Stellen bilden. In der Regel sind diese Reaktionen der Haut mit einem Juckreiz verbunden. Je nach Milbenart sind die Reaktionen des Hundes sowie die betroffenen Körperstellen unterschiedlich.  So bilden Hunde mit der hochansteckenden Sarcoptes-Räude krustige Hautbeläge am Ohr, der Schnauze, am Bauch sowie an den Ellbogen- und Sprunggelenken. Ohrmilben erkennt dein Tierarzt leicht an den kaffeesatzartigen Belägen im Gehörgang. Wenn dein Hund Ohrmilben hat, jucken seine Ohren zudem – daher kann dir als Symptom häufiges Kopfschütteln bei deinem Hund auffallen. 

Grasmilben (auch Herbstgrasmilben genannt) wandern im Spätsommer von der Wiese auf den Hund. Daher können alle bodennahen Körperstellen des Hundes von diesen Milben betroffen sein, wo sie als rostrote Pünktchen meist auf den Pfoten sichtbar sind. Der Biss dieser blutsaugenden Parasiten selbst ist schmerzfrei, der Juckreiz umso hartnäckiger. Er setzt spätestens nach 24 Stunden ein und hält etwa für eine Woche an.
Kratzt und beknabbert dein Hund seine Haut stark, können zudem Bakterien eindringen und die Haut weiter entzünden.

Beiger mittelgroßer Hund kratzt sich am Ohr

Wie erkenne ich Milben beim Hund?  

Manche Milbenarten wie die Grasmilbe kannst du relativ leicht erkennen, viele andere hingegen lassen sich nur durch eine Untersuchung nachweisen. Besteht der Verdacht, dass dein Hund einen Milbenbefall hat, entnimmt der Tierarzt am Übergangsbereich von gesunder zu erkrankter Haut ein sogenanntes Hautgeschabsel mit einem Skalpell. Dabei schabt er mit der Klinge ein wenig von der Haut ab und betrachtet das entnommene Material unter dem Mikroskop. Kann der Tierarzt keine Milben beim Hund erkennen, muss er gegebenenfalls zusätzlich eine Gewebeprobe entnehmen. Fazit: Leidet dein Hund unter Milben, macht sich dies oft durch einen verstärkten Juckreiz bemerkbar. Zudem treten typische Hautreaktionen an charakteristischen Stellen auf.

Infografik zur Darstellung der einzelnen Entwicklungsstadien einer Milbe

Welche Arten von Milben befallen den Hund? 

Beim Hund kommen verschiedene Milbenarten vor. Zu den bekannteren Vertretern zählen zum Beispiel Haarbalgmilben (Demodex-Milben), Grabmilben (Erreger der Sarcoptes-Räude) oder Ohrmilben. Wahrscheinlich hat dein Hund im Spätsommer außerdem schon mal Bekanntschaft mit Grasmilben gemacht.  Die meisten Milbenarten sind mikroskopisch klein, sodass du sie mit bloßem Auge nicht erkennen kannst. Manche jedoch, wie die Gras- oder Ohrmilben, lassen sich als kleine Pünktchen erkennen. Je nach Milbenart ernähren sich die Parasiten von Zellsaft, Blut, Lymphflüssigkeit oder Hautschüppchen.

Ohrmilben

Ohrmilben sind winzige Parasiten, die häufig bei Haustieren wie Hund, Katze und Kaninchen vorkommen. Sie nisten sich im Gehörgang ein und ernähren sich von Hautschuppen und Ohrenschmalz. Die Anwesenheit dieser Milben kann zu starkem Juckreiz, Rötungen und Entzündungen führen, wodurch betroffene Tiere häufig ihren Kopf schütteln oder sich an den Ohren kratzen. Unbehandelt können Ohrmilben Infektionen und im schlimmsten Fall sogar Gehörverlust verursachen. Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine Untersuchung beim Tierarzt, der mithilfe eines Otoskops oder durch mikroskopische Analyse von Ohrenabstrichen die Parasiten nachweist. Zur Behandlung werden spezielle Ohrreiniger und antiparasitäre Medikamente eingesetzt, die die Milben wirksam abtöten und Linderung verschaffen. Als Besitzer solltest du regelmäßig die Ohren deines Vierbeiners kontrollieren und bei Verdacht auf eine Infektion umgehend einen Tierarzt konsultieren, um einen möglichen Milben-Befall schnellstmöglich zu bekämpfen.

Großaufnahme einer Ohrmilbe unter der Lupe

Grasmilben beim Hund 

Grasmilben beim Hund sind winzige Parasiten, die oft in der warmen Jahreszeit (vorzugsweise im Spätsommer) auftreten und für unsere Vierbeiner äußerst unangenehm sein können. Diese kleinen Spinnentiere, die auch als Herbstgrasmilben bekannt sind, lauern in Wiesen, Gärten und Feldern und warten darauf, dass ein Hund vorbeikommt. Sobald sie auf dem Tier sind, beißen sie sich in der Haut fest und verursachen starken Juckreiz und Hautreizungen. Häufige Symptome eines Grasmilbenbefalls sind intensives Kratzen, Rötungen und kleine rote Pusteln, insbesondere an den Pfoten. Um deinem Vierbeiner zu helfen, den unangenehmen Juckreiz wieder loszuwerden, ist es sinnvoll schnell geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Am besten gehst du nicht in den Gebieten spazieren, die von Milben stark befallen sind. Außerdem kannst du die Hundebeine nach dem Spaziergang unter Verwendung spezieller Mittel waschen, die zur Abwehr von Parasiten gedacht sind. Im Zweifelsfall solltest du mit deinem Hund den Tierarzt besuchen, um eine geeignete Behandlung zu finden. 

Haarbalgmilben (Erreger der Sarcoptes-Räude) 

Haarbalg-Milben, auch bekannt als die Erreger der Sarcoptes-Räude, sind mikroskopisch kleine Parasiten, die in die Haut von Säugetieren eindringen und dort erhebliche gesundheitliche Probleme verursachen können. Diese Milben graben sich in die oberen Hautschichten ein und lösen eine stark juckende und entzündliche Hautreaktion aus, die als Räude bekannt ist. Die betroffenen Tiere, darunter häufig Hunde, Katzen und auch Wildtiere, leiden unter starkem Juckreiz, Hautrötungen und Haarausfall. Unbehandelt kann die Erkrankung zu schwerwiegenden Hautinfektionen und allgemeiner Schwäche führen, da der ständige Juckreiz und das Kratzen die Haut weiter schädigen und den Hund ermüden lassen. Übertragen werden die Milben in der Regel durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, was die Ausbreitung in dicht besiedelten Tierbeständen begünstigt. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Ausbreitung der Milben zu kontrollieren und das Wohlbefinden der betroffenen Tiere wiederherzustellen.

Besondere Milbenart beim Hund: Demodex-Milbe 

Die Demodex Milben sind eigentlich ein normaler Hautbewohner bei Hunden. Diese winzigen Parasiten leben in den Haarfollikeln und Talgdrüsen der Haut, ohne dabei bei gesunden Tieren Symptome zu verursachen. Ist das Immunsystem des Hundes allerdings geschwächt, können sich die Haarbalgmilben exzessiv vermehren und zu einer parasitären Hauterkrankung führen, die der Tierarzt als Demodikose bezeichnet. Diese Krankheit tritt häufiger bei jungen Hunden auf, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist, kann aber auch ältere Hunde betreffen, insbesondere wenn sie unter anderen gesundheitlichen Problemen leiden. Die Symptome einer Demodikose reichen von milden bis schweren Hautveränderungen. Da die betroffenen Haarbälge zerstört werden, geht dem Tier Fell aus. Das Ergebnis sind haarlose Hautbezirke, vor allem an der Schnauze, um die Augen herum (Brillenbildung), an den Ohren, aber auch am übrigen Körper. Oft ist die Haut an diesen Stellen gerötet und schuppig. In schweren Fällen können auch sekundäre bakterielle Infektionen auftreten, die zu schmerzhaften Hautentzündungen, Pusteln und Krustenbildung führen. 

Es gibt zwei Erkrankungsformen:  

  • Lokalisierte Demodikose: örtlich begrenzt; kommt überwiegend bei Junghunden vor. Es entstehen bis zu 5 kleine schuppige, haarlose Hautstellen. Sie verläuft in der Regel gutartig mit einer spontanen Heilung. 
  • Generalisierte Demodikose: mindestens 6 Hautstellen oder zwei Pfoten sind betroffen. Sie kann bakterielle Infektionen als Folge haben und tritt bei Hunden jeden Alters auf. 

Bei beiden Verlaufsformen benötigt dein Hund tierärztliche Hilfe.

Wie werden Milben beim Hund behandelt?  

Du hast den Verdacht, dass dein Hund von Milben befallen ist? Dann ist es Zeit für einen Besuch bei eurem Tierarzt. Er kann die jeweilige Milbenart feststellen und Medikamente gegen die Milben verordnen. Neben den Mitteln gegen Milben, kann er deinem Hund außer dem Arzneimittel verschreiben, die den unangenehmen Juckreiz lindern und die entzündete Haut beruhigen. Außerdem empfiehlt es sich, die Umgebung deines Tieres zu reinigen, um eine Übertragung zu verhindern. Schlafplätze und Decken sollten regelmäßig abgesaugt oder gewaschen werden. 

Hausmittel für Milben beim Hund 

Hausmittel für Milben bei Hunden können eine sanfte und effektive Möglichkeit sein, um vorbeugend gegen Parasiten zu behandeln oder die Symptome bei einem Befall zu lindern. Ein bewährtes Mittel ist Kokosöl, das aufgrund seiner antibakteriellen und antiparasitären Eigenschaften helfen kann, die Haut zu beruhigen und Milben zu bekämpfen. Einfach eine kleine Menge auf die betroffenen Hautstellen sowie das Fell auftragen und sanft einmassieren. Die im Kokosöl enthaltene Laurinsäure soll eine abschreckende Wirkung auf ZeckenFlöhe und Milben haben. Zudem wirkt Laurinsäure entzündungshemmend und antimikrobiell, was ein positiver Nebeneffekt für die bereits entzündeten Hautstellen bei deinem Vierbeiner sein kann.
Auch Apfelessig, verdünnt mit Wasser im Verhältnis 1:1, kann als natürliches Desinfektionsmittel bei Grab- oder Demodexmilben dienen. Sprühe die Lösung vorsichtig auf das Fell deines Hundes oder trage es mit einem Tuch auf, um den Juckreiz zu lindern und das Milbenwachstum zu hemmen.
Darüber hinaus kann das regelmäßige Baden deines Hundes mit einer milden Hundeseife dazu beitragen, Haut & Fell frei von Parasiten zu halten.
Bei schweren oder anhaltenden Infektionen solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen, um eine fachgerechte Behandlung sicherzustellen.

Hund hat Milben - wann zum Tierarzt? 

Wenn dein Hund von Milben befallen ist, ist es wichtig, schnell zu behandeln, um das Wohlbefinden deines Haustieres sicherzustellen und mögliche Komplikationen zu vermeiden. Milbenbefall kann sich durch Symptome wie intensiven Juckreiz, Hautrötungen, Haarausfall oder schuppige Haut bemerkbar machen. Diese Symptome können für deinen Hund äußerst unangenehm sein und führen oft zu vermehrtem Kratzen, was das Risiko von Hautinfektionen erhöht. Es ist ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen, sobald du den Verdacht hast, dass dein Hund Milben hat. Der Tierarzt kann eine genaue Diagnose stellen und die passende Behandlung einleiten, sei es durch spezielle Shampoos, Gels, Sprays oder Medikamente. Eine rasche Behandlung ist entscheidend, um den Juckreiz zu lindern und die Gesundheit der Haut wiederherzustellen. Zudem kann der Tierarzt auch weitere Ratschläge zur Vorbeugung von zukünftigen Milbenbefällen geben. 

Übertragung auf Menschen 

Manche Milben gehen nicht nur von Tier zu Tier über, sondern können auch vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Dazu gehören zum Beispiel die Grabmilben, die beim Menschen Krätze auslösen.

Beagle mit Durchfall wird von einer Tierärztin untersucht

Quellen
ESCCAP-Empfehlungen für Tierhalter: https://www.esccap.de/parasiten/milben/milben-beim-hund/

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