Dein Hund hat Läuse? Nicht gefährlich, aber quälend
Wie auch Flöhe gehören Läuse zu den flügellosen Insekten. Saugende Läuse ernähren sich vom Blut des Hundes, während beißende Läuse wie Kieferläuse und Haarlinge die Hautschuppen und Haare des Vierbeiners fressen. Zwar ist ein Lausbefall normalerweise nicht bedrohlich, dennoch können die kleinen Parasiten für deinen Hund sehr unangenehm werden, da sie einen starken Juckreiz und Hautschäden hervorrufen.
Entwicklungsstadien: Von der Larve zur Laus
Eine erwachsene Laus lebt etwa vier Wochen. In dieser Zeit legen die Weibchen bis zu 100 Eier, die sogenannten Nissen. Im Gegensatz zu Floheiern, die aus dem Fell des Hundes herausfallen und sich in der Umgebung verteilen, haften die Nissen fest im Hundefell. Nach etwa 9 Tagen schlüpfen aus den Eiern Larven, die sich insgesamt dreimal häuten. Zwischen jeder Häutung vergehen etwa 9 Tage. Nach der letzten Häutung sind die Läuse geschlechtsreif und können bereits zwei Tage später mit der Eiablage beginnen. Insgesamt dauert es somit etwa drei Wochen bis eine neue, vermehrungsfähige Läusegeneration herangewachsen ist. Die Übertragung der Läuse erfolgt direkt von Tier zu Tier, seltener aber auch indirekt über Gegenstände wie Bürsten, Kämme, Decken oder Kissen.
So erkennst du Läuse beim Hund
Ähnlich wie bei einem Flohbefall leiden Hunde mit Läusen unter
- starkem Juckreiz,
- Verkrustungen,
- Hautschuppungen,
- Haarausfall und
- anderen Hautveränderungen,
die durch häufiges Kratzen entstehen. Bei vielen Tieren wirkt das Fell schlecht gepflegt. Hat dein Hund Läuse, wirkt er zudem aufgrund des anhaltenden Juckreizes oft unruhig oder gereizt. Wenn du das Fell und die Haut deines Hundes betrachtest, kannst du eventuell die Läuse selbst oder die im Fell klebenden, hellen Nissen mit dem bloßen Auge sehen. Um genau festzustellen, ob es sich nun um Läuse oder Haarlinge handelt, ist es trotzdem besser euren Tierarzt um Rat zu fragen. Er kann den Läusebefall mithilfe eines Mikroskops nachweisen.
Warum ist eine Behandlung von Hunden mit Läusebefall wichtig?
Wenn dein Hund von Läusen befallen ist, leidet er meist unter einem starken, anhaltenden Juckreiz. Außerdem kann sich die geschädigte Haut unter Umständen entzünden. Bei Welpen kann ein sehr ausgeprägter Lausbefall manchmal sogar zu einer Blutarmut führen. Eine Ansteckungsgefahr für dich als Besitzer besteht – im Gegensatz zum Flohbefall – hingegen nicht. Auch andere Tierarten wie Katzen sind nicht gefährdet, da Läuse beim Hund in der Regel ihrem Wirt treu bleiben. Das gleiche gilt übrigens auch für menschliche Läuse. Bringen Kinder gelegentlich Kopfläuse aus Schule und Kindergarten mit nach Hause, besteht zwar für alle anderen menschlichen Familienmitglieder, nicht aber für den Hund eine Ansteckungsgefahr.
Hundeläuse los werden - das kannst du tun
Falls du den Verdacht hast, dass dein Hund von Läusen befallen ist, solltest du euren Tierarzt aufsuchen. Dieser kann deinen Hund mit wirksamen Mitteln gegen Läuse behandeln. Neben
- Medikamenten stehen dafür auch
- spezielle Shampoos,
- Badekuren,
- Puder oder
- Sprays
zur Verfügung. Alternative Hausmittel wie Kokosöl, die besonders im Internet häufig angepriesen werden, haben ihre Wirksamkeit hingegen nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Im Zweifelsfall können sie dem Hund sogar Schaden zufügen, wenn sie zum Beispiel Allergien oder Vergiftungen auslösen.
Dauerhaft parasitenfrei
Um eine Wiederansteckung zu vermeiden, ist es wichtig, über die Behandlung des Hundes hinaus, auch seine gesamte Umgebung gründlich zu reinigen. Das heißt du solltest seine Decken, Kissen und Körbchen waschen und alle Bereiche, in denen dein Hund sich aufhält absaugen, beziehungsweise wischen. Mithilfe eines Insektizid-Sprays lassen sich noch übrig gebliebene Eier und Läuse abtöten. Wiederhole die Reinigung mindestens einmal im Abstand von 10 bis 14 Tagen. Damit sollte es dir gelingen die Läuse dauerhaft loszuwerden.
Quellen
Kohn, B., Schwarz G.: Praktikum der Hundeklinik. 12. Ausgabe, Thieme 2017
ESCCAP: https://www.esccap.de/parasiten/laeuse-haarlinge/laeuse-beim-hund/