Wann kann ich meinen Hund im Auto lassen?

Im Alltag stehen Hundehalter oft vor der Frage: „Kann ich meinen Hund im Auto lassen?“ Gerade im Sommer oder an warmen Tagen sollte man es sich genau überlegen. Ideal ist es, wenn der Hund zuhause in einer ruhigen und kühlen Umgebung auf sein Frauchen und Herrchen warten kann. Lässt sich eine Wartezeit im Auto nicht vermeiden, sollte auf jeden Fall vorgesorgt werden.

Hitze-Entwicklung im Auto in nur 10 Minuten

Wird ein Auto in der Sonne geparkt, heizen die Sonnenstrahlen durch die Scheiben das Auto auf. Da die Hitze durch die geschlossenen Fenster nicht entweichen kann, wird der Innenraum eines Autos innerhalb kurzer Zeit sehr viel heißer als die Umgebungstemperatur. Das passiert schon, wenn es draußen noch gar nicht richtig heiß ist. Ab etwa 20 °C Außentemperatur kann sich ein Auto in der Sonne innerhalb einer Stunde auf 46 °C aufheizen. Bei ca. 30 °C Außentemperatur wird innerhalb einer halben Stunde eine für den Hund tödliche Innentemperatur von 46 °C erreicht. Ist es im Sommer sehr heiß, kann sich das Auto nach 10 Minuten für den Hund lebensbedrohlich aufheizen. So kann selbst ein kurzer Besuch beim Bäcker für den im Auto wartenden Hund lebensgefährlich werden.

Tabelle, die angibt, wie sich die Hitze im inneren eines geparkten Autos je nach Außentemperatur entwickelt

Schatten wandert schnell und bietet leider keinen sicheren Schutz vor Überhitzung des Autos. Ein im Schatten geparktes Auto kann innerhalb kurzer Zeit in der prallen Sonne stehen. Je länger ein Auto geparkt ist – auch im Schatten – desto wärmer wird es im Inneren. Zwar bleibt es auf dem Schattenparkplatz etwas länger kühl als in der prallen Sonne. Dennoch solltest du das Risiko eines Hitzschlags bei deinem Hund nicht eingehen. Ähnlich verhält es sich mit getönten Scheiben. Diese mögen helfen, sind aber keine Lösung, um den Hund länger im Auto lassen zu können.

Worauf du achten solltest, wenn du deinen Hund im Auto lässt

Lässt sich eine kurze Wartezeit im Auto nicht vermeiden, solltest du einige Vorkehrungen treffen. Bei kühleren Temperaturen kann der Hund problemlos eine gewisse Zeitspanne im Auto verbringen. Im Sommer solltest du deinen Hund keinesfalls im PKW zurücklassen. Schon 5 Minuten können für deinen Vierbeiner zur gesundheitlichen Gefahr werden. Aber Achtung: Auch in den übrigen Jahreszeiten kann es für den Hund im Auto zu warm sein.

Wenn du deinen Hund einmal im Fahrzeug lässt, suche dir auf jeden Fall einen Schattenparkplatz. Tönungsfolien helfen, die Hitzeentwicklung im Auto zu verlangsamen. Öffne die Fenster und sorge für eine ausreichende Versorgung mit kühlem Wasser zum Trinken. Kleiner Tipp: Eine über das Auto gespannte Rettungsfolie reflektiert die Hitze und hilft die Hitzeentwicklung im PKW zu verlangsamen. Sollte es im Winter zu kühl sein, hilft eine warme Decke. Wenn du länger als ein paar Minuten weg bist, nimm deinen Hund lieber mit. Besteht dafür keine Möglichkeit, verschiebe deine Besorgung lieber.

Ein fremder Hund im heißen Auto – wie reagiere ich richtig

Handele sofort, wenn du einen fremden Hund bei Hitze in einem geschlossenen Auto siehst! Steht das Auto vor einem Supermarkt, lasse den Besitzer ausrufen, damit er das Auto öffnet. Ist das erfolglos, rufe die Polizei oder Feuerwehr. Diese kann den Hund aus dem Auto holen und so vor einer Überhitzung schützen. Die Polizei regelt alles Weitere mit dem Hundehalter.

Besteht akute Lebensgefahr für den Hund, darfst du die Autoscheibe einschlagen und den Hund herausholen. Allerdings müssen die Anzeichen für einen Hitzschlag und die damit einhergehende akute Lebensgefahr deutlich sichtbar sein. Filme unbedingt vor dem Einschlagen der Scheiben die Situation mit dem Smartphone. Alternativ kannst du dir einen Zeugen suchen. Das dient der eigenen Absicherung: du kannst nachweisen, dass die Beschädigung des Autos wirklich notwendig war. Die Polizei muss dennoch informiert werden.

Beste Hilfe: so vermeidest du einen Hitzschlag bei deinem Hund

Nicht nur das Auto ist für den Hund bei warmen Temperaturen gefährlich. Auch Anstrengungen in der Hitze wie das Laufen am Fahrrad oder größere Wandertouren können zu einem Hitzschlag führen, selbst wenn die Temperatur für den Besitzer noch erträglich erscheint. Ebenso birgt der Aufenthalt in stickigen, überhitzten Räumen Gefahren.

Schone deinen Hund, wenn es heiß ist, und verlege alle Aktivitäten auf die kühleren Morgen- und Abendstunden. Ein kühler Platz im Schatten und Ausruhmöglichkeiten sollten bei der Gassi-Runde enthalten sein. Nehme stets ausreichend Trinkwasser mit. Eine Wasserflasche und ein kleiner Trinknapf für unterwegs sind ideal. Noch besser: Eine Bademöglichkeit in einem kühlen See oder Fluss.

Denke daran, dass die meisten Hunde Hitze sehr viel schlechter vertragen als Menschen. Lasse deinen Hund im Sommer nie, auch nicht kurz, alleine im Auto. Hunde sollten sich bei Hitze nicht anstrengen, sondern im Schatten oder noch besser im kühlen Haus ruhen. Sorge für viel frisches Trinkwasser. Hat dein Hund dichtes Fell, sprich mit deinem Tierarzt. Gerade bei älteren oder kranken Tieren kann eine Schur dem Hund im Sommer das Leben erleichtern. Beim Spaziergang in den kühleren Morgen- und Abendstunden gilt: Frisches Wasser zum Trinken ist Pflicht. Wer eine Wasserratte hat, kann eine Abkühlmöglichkeit ansteuern und den Spaziergang für den treuen Begleiter noch spannender gestalten. So verhinderst du, dass dein Hund einen Hitzschlag erleidet und auch die warmen Tage im Jahr unbeschadet übersteht.

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